Kunst und Bio als Kleidungsstück

Bad Zwischenahn

Hunderte aneinandergeklebte Wattepads, Laub und Müll als Kleid oder gelb/orangenes Kreppband als Top – so sieht es aus, wenn Unterrichtsfächer wie Biologie, Kunst oder Erdkunde als Thema für den Entwurf eines Kleidungsstückes dienen. Diesen eher ungewöhnlichen Ansatz verfolgten Schüler des Wahlpflichtkurses Kunst der Oberschule Bad Zwischenahn. Die Zehntklässler hatten von ihrer Lehrerin Maren Bekefeld-Meyer den Auftrag bekommen, die Kleidungsstücke zunächst zu skizzieren und erst im Anschluss zu produzieren.

 

Die so entstandenen Werke sind bis zum 12. Februar in den Schaufenstern von drei Modegeschäften in Bad Zwischenahn zu sehen. „Es ist schön, dass die Schüler ihre Arbeiten bei Mode Ripken, Mode Spieker und im Modegeschäft Jens Buntemeyer ausstellen können. So wird die Kunst auch präsent im Ort und für viele Menschen sichtbar“, freute sich Bekefeld-Meyer.

 

Mit dem Projekt verfolgt die Lehrerin den Ansatz, die Interessen und Neigungen ihrer Schüler zu fördern. „Ich habe einen groben Rahmen vorgegeben, in dem sich die Schüler ausprobieren konnten und das hat gut geklappt“, berichtet Bekefeld-Meyer weiter.

So haben Annemieke und Alina versucht, das Fach Kunst umzusetzen. Ausgangspunkt war eine alte Latzhose von Annemieke, die die beiden über ein Gestell aus Maschendraht gestülpt haben. Auf der Hose selbst finden sich viele Farbkleckse und bunte Aufnäher. In den Taschen stecken grobe und feine Pinsel.

 

„So sieht man beim Gestalten aus“, beschreibt Annemieke. Die Hose solle verdeutlichen, dass man beim Kunst machen selbst zum Kunstwerk wird, erklärt die 16-Jährige weiter.

 

Als Kritik am Menschen versteht Alexandra das Kleid, das sie mit ihrer Arbeitsgruppe zum Thema Biologie designt hat. Auf einem in verschiedenen Farben gestreiften Kleid hat die Gruppe Eichenlaub aber auch Müll aufgeklebt. „Wir wollten zeigen, wie der Mensch die Umwelt verschmutzt und immer weiter zerstört“, erklärt die 15-Jährige.

 

Egal – ob ein Kleid in Vulkan-Optik, ein Gewand aus Wattepads oder Pfauenfedern im Blumengürtel: „Kunst bedeutet immer auch, über den Tellerrand zu schauen – und das ist den Schülern bei diesem Projekt gelungen“, fasst Kunstlehrerin Maren Bekefeld-Meyer zusammen.